Heute vor genau 20 Jahren erblickte meine „zweite Liebe“ – die Sumatra-Tigerin Dumai – das Licht der Welt und als ich sie 2002 das erste mal mit meiner Olympus E-10 vor die Linse nahm, ahnte ich noch nicht, dass meine Begeisterung für Tiger auf meine Begeisterung für die Fotografie eine so große Auswirkung haben würde, dass sich daraus acht Jahre später ein Berufswechsel ergeben sollte, der bis zum heutigen Tag bestehen blieb.

Von den Bildern, die ich 2002 und 2003 mit der Olympus und ihrer abenteuerlichen Doppel-Telekonverter-Konstruktion geschossen habe, werdet Ihr hier aber keines erblicken, denn diese Bilder kann man heute niemandem mehr guten Gewissens zumuten. Ich lasse es mal dahingestellt, ob das an der Kamera oder dem Fotografen lag 😉

Im Mai 2003 stieg ich dann auf die neu erschienene Canon 10D um und habe mit ihr und ihren Nachfolgern in den nächsten vier Jahren viel Zeit mit Dumai, Tuan (der Vater des ersten Wurfs), Carlos (der Vater des zweiten Wurfs) und Ihren Nachkommen Satu (indonesisch für Eins), Dua (Zwei), Pertama (Die Erste – weil erster weiblicher Nachwuchs), Bagus (Der Schöne) und Rudi (benannt nach seinem zahlungskräftigen Namensgeber).

Das Titel-Bild dieses Beitrags ist das Erste gute Bild, dass ich mit meiner damals neuen Canon 10D geschossen habe und noch heute eines meiner Lieblingsbilder von Dumai.

Dank meinem lieben Freund Lothar Haag, dem Revierleiter des Raubtierhauses in der Wilhelma, konnte ich in der Folgezeit einige Bilder schießen, die einen recht hohen Seltenheitswert haben. Dazu zählen natürlich vor allem die Bilder der neugeborenen, noch blinden Tigerbabies in der Galerie am Ende des Artikels.

Und ich verdanke Dumai neben vielen schönen Bildern auch das Logo meiner Firma, denn es zeigt Ihr linkes Auge und ist ein Ausschnitt des folgenden Bildes, dass ich Ende 2003 nach zwei Tagen geduldigen Wartens und vielen Fehlversuchen geschossen habe.

Das Bild ist ein Original-Ausschnitt und wurde mit einem 70-200/2.8 Objektiv plus 1,4er- und 2,0er-Konverter bei relativ wenig Licht (1/13s) und für die damalige Zeit viel zu hohen ISO-Werten (ISO 400) aufgenommen. Es ist das einzige Bild von ca. 200 Versuchen, bei dem der Ausschnitt und Blickwinkel genau meinen Vorstellungen entsprach UND das trotz mittelmäßigem Stativ, abenteuerlicher Objektiv-Kombi und bekloppter Belichtungszeit scharf geworden war. Die Freude war dafür umso größer, denn wenn man seine Firma schon „Eye of the Tiger“ nennt, muss man auch ein passendes Bild im Portfolio haben. Gelungen ist es mir um kurz nach 13 Uhr (13 ist meine Glückszahl) am 24.12. Für mich war es das beste Weihnachtsgeschenk an diesem Tag 🙂

Ab 2003 habe ich mich mit dem Verkauf meiner Bilder als Postkarten, Prints, Poster und Kalender auch an der EAZA-Tiger-Kampagne zum Erhalt der bedrohten Raubkatzen in Asien beteiligt und dabei mit meinen Bildern bis heute über 20.000 Euro an 21st Century Tiger (heute „Wildcats Conservation Alliance„) gespendet. Die WCA ist übrigens in der altehrwürdigen Zoological Society of London (ZSL) beheimatet und eine der angesehensten Organisationen im Bereich Tiger- und Amurleoparden-Schutz. Nach wie vor geht ein Teil meiner Einnahmen aus meinen Raubkatzen-Bildern an diese großartige Naturschutz-Organisation. Wenn Ihr ebenfalls etwas dazu beitragen wollt, könnte Ihr das z.B. über den Kauf meiner CatCards tun oder einfach direkt spenden.

Das folgende Bild zeigt einen noch recht jungen Fotografen bei der Übergabe der Einnahmen-Spende aus meinem Tiger-Kalender-Verkauf von 2007, zu der ich von Sarah Christie, Sophie Darlington und Esther Conway (v.l.n.r.) nach London in die ZSL eingeladen wurde.

Im Folgenden seht Ihr in chronologischer Reihenfolge einen kleinen Überblick über die Bilder, die ich im Laufe der Jahre von Dumai und den anderen Tigern der Wilhelma geschossen habe.

P.S.: Auch die Stuttgarter Zeitung hat Dumai zu Ihrem Geburtstag einen Artikel gewidmet. Dreimal dürft Ihr raten, wo die Bilder dazu herstammen 😉