Milkyway extrem
13. Juli 2021
20210612 HLB 0002 - Milkyway extrem

Schon seit einer Weile habe ich mich gefragt, wie gut sich eigentlich meine nun schon fünf Jahre alte Canon 1DX Mark II (Baujahr 2016) gegen aktuellere Kameras schlägt, wenn es um die Milchstraßenfotografie geht. Ein Vergleich gegen die 1DX Mark III (Baujahr 2020) meines Freundes Ralph im vergangenen Sommer ergab erstmal, dass sich in den vier Jahren zumindest für Milchstraßenbilder kein nennenswerter Vorteil ergeben hat.

Aber wie sieht es mit den aktuellen Spiegellosen-Kameras im Vollformat-Bereich aus?

Und wie schlagen sich ein Smartphone, eine Kompaktkamera oder die 50.000 Euro teure Mittelformatkamera?

Die Testkandidaten

Zusammen mit meinem Partner Photo Universal (PHUN) und deren Video- und YouTube-Experten Mark Rauscher habe ich mich deshalb beim letzten Neumond (der besten Zeit für Milchstraßenbilder) in den Nordschwarzwald aufgemacht, um dieser Frage mal etwas auf den Grund zu gehen.

OK, wie Ihr am Titelbild grob erkennen könnt, war es schon 3 Tage nach Neumond, aber davor war uns einfach das Wetter nicht wollgesonnen und ohne freien Blick auf den Himmel macht so ein Test eben herzlich wenig Sinn.

Mit dabei waren auf jeden Fall die aktuellen Top-Modelle von Canon, Nikon und Sony sowie meine eigene Canon 1DX2. Und darüber hinaus noch ein paar andere Kandidaten, die mich ebenfalls zum Vergleich interessierten und die den Test-Parcour nach unten und nach ganz weit oben – vor allem preislich gesehen – abrunden sollten:

  1. Sony A7R IV* mit dem neuen Sony FE 14mm f/1.8 GM*
  2. Nikon Z7 II* mit dem Nikkor Z 14-24 f/2.8 S*
  3. Canon EOS R5* mit dem Canon RF 15-35 f/2.8 L IS USM*
  4. Canon 1DX Mark II mit meinem Sigma 14mm f/1.8 DG HSM
  5. Canon G1X Mark III mit dem eingebauten Objektiv bei 24mm f/2.8 (KB äquivalent)
  6. Phase One IQ4 150MP* mit dem Schneider Kreuznach LS 55mm f/2.8* (ca. 35mm KB äquivalent)
  7. iPhone 12 Pro* mit der eingebauten 26mm f/1.6 Kamera (KB äquivalent)

Nummer 4, 5 und 7 waren dabei meine eigenen Kandiaten. Die 1DX2 – wie gesagt mein Arbeitspferd für Milchstraßenbilder, aber nicht nur dafür 😉 – sollte als Vergleichreferenz dienen. Die kompakte APS-C-Kamera G1X3 wollte ich schon immer mal für Milchstraßenbilder ausprobieren und das iPhone war eh in der Hosentasche. Es sollte eben auch mitmachen dürfen und zeigen, ob der ganze Hype um die Smartphone-Fotografie nicht doch an seine Grenzen gebracht werden kann. Spoiler-Alert: Ja, die Grenzen sind dabei deutlich überschritten worden, aber nicht soweit, wie ich es erwartet hätte.

Und damit dem iPhone auch am oberen Ende der Skala etwas entgegengesetzt werden konnte, haben wir eben auch die 150 Megapixel Mittelformat-Kamera von Phase One im Wert von knapp 50.000 Euro mit eingepackt, denn die Chance herauszufinden, wie gut man die Milchstraße mit der Kamera mit der aktuell höchsten Pixelanzahl einfangen kann, wollte ich mir nicht entgehen lassen.

Hier seht Ihr die Kandidaten einmal nebeneinander aufgereiht:

20210613 HLi 8075 01 - Milkyway extrem

Die ganze Aktion hat Mark übrigens auch in einem tollen YouTube-Video umgesetzt, das ich Euch hier natürlich gerne einbinde.

Ihr erfahrt darin noch viel mehr rund um die verwendete Technik und wichtige Aspekte der Milchstraßenfotografie inkl. vieler Tipps & Tricks für die Praxis:

Nachdem wir die Zeit vor Sonnenuntergang zum Aufbauen, Filmen und Scharfstellen der Kameras/Objektive genutzt hatten, wurden wir mit einem grandiosen Sonnenuntergang belohnt und durften uns dann erstmal die Zeit bis zur wirklichen Dunkelheit, man sagt auch astronomische Dämmerung dazu, vertreiben. Mit einem vernünftigen Vesper und einer lebhaften Diskussion über unseren gemeinsamen Actionfilm und Martial Arts Helden Jackie Chan gingen die rund 90 Minuten aber schnell vorüber und die Testfotos konnten beginnen.

20210613 HLi 8078 - Milkyway extrem

Generelles

Bevor ich Euch aber gleich die Testergebnisse näher vorstelle, muss ich noch ein paar generelle Punkte ansprechen.

Wer sich etwas näher mit der Milchstraßenfotografie beschäftigt, wird vielleicht schon zu dem Schluss gekommen sein, dass mit den oben aufgeführten Testkandidaten auf Grund der Brennweiten kein wirklich  fairer Test möglich war. Denn je länger die Brennweite (und auch je höher die Auflösung), umso kürzer müssten eigentlich die Belichtungszeiten sein, um noch wirklich punktförmige Sterne und keine Striche aufzunehmen.

Die Kompaktkamera mit Ihren umgerechnet 24mm, das iPhone mit seinen 26mm und erst recht die Phase One mit Ihren 35mm (alles bezogen auf Kleinbildformat) und 150 Megapixeln waren hier gegenüber den 14 bzw. 15mm der drei Spiegellosen und meiner Spiegelreflex ganz klar im Nachteil. Aber das 13mm Objektiv am iPhone 12 Pro ist für Langzeitbelichtungen überhaupt nicht zu gebrauchen. Das hatte ich schon lange im Vorfeld bemerkt. Das Obejtkiv der Kompaktkamera lässt sich nicht tauschen und für die Phase One steht leider kein weitwinkligeres Objektiv mit der Lichtstärke 2.8 zur Verfügung. Und diese drei Kameras waren ja auch nicht unser Haupttestinhalt.

Aufgenommen wurde alle Bilder im RAW-Format der jeweiligen Kamera und mit Lightroom 9.3 bearbeitet. Mit Ausnahme der iPhone-Bilder kamen dabei immer die selben Belichtungseinstellungen zum Einsatz:

ISO 6.400, F2.8, 15s

Beim iPhone konnte außer dem Langzeit-Modus auf 30s nichts eingestellt werden. Wie sich später in Lightroom an den EXIF-Daten ablesen ließ, war die Apple Kamera-App auf ISO 4.000 bei F1.6 gegangen und gab die Belichtungszeit mit 3,3s an, auch wenn die eigentliche Aufnahme im Langzeitmodus 30s gedauert hatte.

Alle Kameras wurden mit dem selben stabilen Stativ (RRS 34L) und Kopf (Arca Cube) benutzt, sodass ein Verwackeln ausgeschlossen war. Für das iPhone kam eine Stativ-Halterung von Leofoto* zum Einsatz und das kleine Telefon sah schon etwas verloren auf dem Cube aus 😉

Wir haben für die Testfotos auch schon die Zeit vor der vollen Sichtbarkeit der Milchstraße genutzt, da wir sonst zeitlich nicht in einer Nacht hingekommen wären. Deshalb ist auf manchen Bildern das Milchstraßenband nicht oder nur teilweise sichtbar. Aber es ging ja auch nicht darum, Bilder für meine nächste Ausstellung zu schießen, sondern die Kameras auf Ihre Milkyway-Eigenschaften zu testen.

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Warum eigentlich 15s Belichtungszeit?


Die Belichtungszeit bestimmt bei der Milchstraßenfotografie zusammen mit der Brennweite und der Auflösung, ob sich die fotografierten Sterne als Punkte oder als Striche im Bild zeigen. Je länger die Zeit und die Brennweite und je höher die Auflösung, desto eher werden aus den Sternen Striche, die sich dann vor allem bei größeren Prints unschön bemerkbar machen.

Bei der Belichtungszeit ist das wahrscheinlich intuitiv jedem klar, denn je länger man belichtet, desto weiter wandern die Sterne auf Ihren Bahnen (und auch durch die Erdrotation) durch unser aufgenommenes Bild. Im Extremfall, wenn man mehrere Stunden belichtet, ergeben sich dadurch (Teil-)Kreise im Bild.

Je länger die Brennweite, um so größer wird ein Stern im Bild abgebildet und damit auch der Weg, den er während der Belichtung zurücklegt. Und damit bewegt er sich bei einer kurzen Brennweite evtl. nur innerhalb eines einzelnen Pixels des Sensor, während er sich bei der längeren Brennweite schon über zwei oder mehrere Pixel hinwegbewegt. Er wird dadurch zum einen dunkler abgebildet – da seine Helligkeit nicht die ganze Zeit auf das selbe Pixel wirkt – und zum anderen eben auch als Strich.

Bei der Auflösung verhält es sich ähnlich. Je höher die Auflösung des Sensors, desto kleiner die Pixel. Und während bei einem Sensor mit „wenigen“ und damit „größeren“ Pixeln ein Stern für die Dauer einer bestimmten Belichtungszeit nur innerhalb eines einzelnen Pixels bewegt, wird er sich bei einem Sensor mit mehr und kleineren Pixeln bei der selben Belichtungszeit über mehrere Pixel bewegen und ebenfalls wieder zum Strich werden.

Aus diesen Gründen versucht man bei der Milchstraßenfotografie nach Möglichkeit mit sehr kurzen Brennweiten und passend zum Sensor und der Brennweite möglichst kurze Belichtungszeiten zu arbeiten. Die Belichtungszeit steht dabei immer im Gegensatz zur ISO-Empfindlichkeit, denn die meist verwendete Zeit von 15s bei den üblichen Brennweiten im Bereich zwischen 14 und 17 mm ist nur mit Offenblende (meistens f/2.8) und einer recht hohen Empfindlichkeitseinstellung im Bereich von ISO 6.400 erreichbar.

Wie alles in der Fotografie (und im Leben) also eine Frage des Kompromisses.

Für eine möglichst kurze Brennweite gibt es natürlich noch einen weiteren Grund: Man möchte in der Regel so viel Milchstraße wie möglich aufs Bild bekommen 😉

Im folgenden Slider seht Ihr, wie sich die Verdoppelung der Belichtungszeit (und Halbierung der ISO-Einstellung) auf die Strichbildung, aber natürlich auch auf das Rauschen, in der Aufnahme auswirkt. Die Bilder sind aus der Canon Powershot G1X III.

Canon G1X3 15s 20210612 HLB 0013 - Milkyway extrem Canon G1X3 30s 20210612 HLB 0014 - Milkyway extrem

Unbearbeitete Bilder – Übersicht und 100%-Ansicht

Als erstes will ich Euch die unbearbeiteten (das U in den Bilduntertiteln steht für unbearbeitet) RAWs als Ganzes zeigen. Diese sollen erstmal nur als Übersicht dienen und sind deshalb nicht in voller Auflösung. Auch um die Bandbreite bei der Übertragung in Grenzen zu halten, denn vor allem die 150 Megapixel-Dateien sind auch als JPEGs noch rieisig 😉 Ihr seht dabei vor allem den jeweiligen Bildwinkel/Ausschnitt der einzelnen Kamera/Objektiv-Kombis. Aus Gründen der Einheitlichkeit wurden auch die Phase One und iPhone-Bilder von 4:3 auf 3:2 beschnitten.

Alle Bilder sind nur geschärft und vom Weißabgleich so gut wie möglich auf den selben Stand gebracht worden. Darüber hinaus hat keinerlei Bearbeitung stattgefunden.

Alle folgenden Bilder sollten zur genaueren Betrachtung natürlich angeklickt werden 😉

Die folgenden Bilder sind jeweils echte 100%-Ausschnitte aus den vorherigen, unbearbeiteten Bildern. Das bedeutet, dass jeder der 1.500 x 1.000 Pixel, die Ihr hier seht, genau einem Pixel aus der kompletten Aufnahme entspricht. Ich habe die Ausschnitte jeweils so gewählt, dass sowohl der Himmel als auch ein Teil des Turmes und des Fensters zu sehen sind. Dadurch lassen sich sowohl die Abbildung der Sterne, das Rauschen im hellen Himmel und im dunklen Turm sowie der Dynamikumfang über die Detail-Zeichnung im dunklen Turm beurteilen.

Da die Auflösung der Phase One so hoch ist, lassen sich Himmel und Fenster bei dieser Bildgröße nicht in einem Ausschnitt zeigen. Deshalb gibt es von der Phase One auch zwei getrennte Bilder. Man beachte dabei sowohl den unglaublichen Dynamikumfang als auch die Details an der Decke hinter dem Fenster. Soviel kann an dieser Stelle schon gesagt werden: In den beiden Punkten geht diese Kamera – wie nicht anders zu erwarten – klar als Sieger aus dem Test hervor. Das kann aber leider nicht über das nicht unerhebliche Rauschen und die leider starke Strichbildung bei den Sternen hinwegtrösten. Aber insbesondere Letzteres war bei der hohen Auflösung und der eigentlich zu langen Brennweite (ca. 35 mm) ebenfalls nicht anders zu erwarten.

Alle Freunde der Milchstraßenfotografie müssen also nicht gleich morgen zu Photo Universal rennen und ihr letztes Hemd für eine Phase One hergeben 😉

Eine generelle Bewertung aller Bilder findet Ihr weiter unten, nachdem ich auch die bearbeiteten Bilder vorgestellt habe.

Bearbeitete Bilder – Übersicht und 100%-Ansicht

Die nächsten beiden Bilderserien sind die Ergebnisse meiner Bearbeitung der vorherigen, unbearbeiteten Aufnahmen. Ich habe dabei vor allem versucht, das Beste aus dem jeweiligen Bild in Punkto Details & Rauschen herauszuholen. Das ist natürlich auch eine subjektive Angelegenheit, weshalb ich oben eben erstmal die unbearbeiteten Bilder gezeigt habe.

Und hier das ganze noch einmal bei 100%. Es sind die exakt selben Ausschnitte von 1.500 x 1.000 Pixeln, die Ihr oben schon unbearbeitet gesehen habt.

Print-Simulation

Da die Pixelzahl der Kamera nicht nur Auswirkungen auf Dynamikumfang, Rauschen und Strichbildung der Sterne hat, sondern auch auf die Auflösung bei einer bestimmten Druckgröße und vor allem das Rauschen und die Strichbildung in der Regel erst ab einer bestimmten Druckgröße sichtbar werden, habe ich im Folgenden noch den Druck in der Größe 40 x 60 cm (also ungefähr DIN A2) simuliert. Die einzelnen Bilder sind hier jeweils 100%-Ausschnitte aus einem „Druck“ in dieser Größe. Die PPI Angabe in den Bildunterschriften gibt die jeweilige Auflösung der unbeschnittenen Originalbilder in dieser Druckgröße an.

Man sieht hier auch schön, dass Rauschen und Strichbildung einer höher auflösenden Kamera wie der Phase One nicht mehr ganz so ins Gewicht fallen, wie bei der reinen 100%-Ansicht. Und ebenfalls wie das iPhone hier natürlich komplett versagt 🙂

Fazit

Generell würde ich von der Bildqualität allen Kameras mit Ausnahme von iPhone und Phase One eine grundsätzliche Tauglichkeit für Milchstraßenbilder attestieren. Die Kompaktkamera mit Ihrem APS-C Sensor kommt erwartungsgemäß früher an Ihre Grenzen, als die Vollformat-Konkurrenz, aber bis DIN A4 und mit leichten Abstrichen auch bis DIN A3+ lassen sich davon noch immer brauchbare Prints machen.

Die üblichen Web-Auflösungen stellen für keine der Kameras ein Hürde dar. Je nach Qualitätsanspruch muss man das iPhone aus diesem Statement natürlich herausnehmen. Mir persönlich würde es auf keinen Fall ausreichen. Ich habe die Bilder aber auch einigen anderen Menschen gezeigt und manche waren durchaus zufrieden. Und das möchte ich völlig wertungsfrei verstanden wissen, denn hohe technische Ansprüche sind nicht immer mit hoher fotografischer Qualität gleichzusetzen. Und umgekehrt ebenfalls nicht.

Nun aber zu meinen Eindrücken der einzelnen Kameras im Detail. Ich gehe dabei auch nicht nur auf die Bildqulität ein, sondern auch auf andere Aspekte, die uns beim Testen positiv oder negativ aufgefallen sind.

Für mich sind beim Thema Milchstraße folgende Aspekte besonders wichtig.

    • LiveView auch im Dunkeln nutzbar
    • Feinfühliges manuelles Scharfstellen ohne Verzögerung bei „Focus by wire“ Objektiven
    • Mechanisches Fixieren der Fokus-Einstellung mit Krep-Klebeband
    • Klapdisplay auch im Hochformat nutzbar
    • Gute Bedienung im Dunkeln durch große, gut unterscheidbare Knöpfe

Allgemein kann man schonmal sagen, dass alle drei spiegellosen Kameras trotz der hohen Auflösung bei 15s Belichtungszeit noch keine nennenswerte Strichbildung bei der Abbildung der Sterne zeigen und damit in Kombination mit den oben genannten Objektiven für die Milchstraßenfotografie grundsätzlich nutzbar sind.

Alles weitere im Folgenden:

Sony A7R IV

Pros:

    • Beste Bildqualität im Testfeld
    • Rauschen trotz hoher Auflösung von 60MP absolut OK
    • LiveView auch bei Nacht noch gut nutzbar
    • Scharfstellen über „Focus by wire“ feinfühlig genug

Cons:

    • Star-Eater Problem leider noch immer existent bei Sony
    • Klappdisplay nur im Querformat nutzbar
    • Durch den kleinen Body sind mir die Knöpfe zu klein und zu eng platziert
    • „Focus by wire“ verhindert ein mechanisches Fixieren der Fokus-Einstellung

Nikon Z7 II

Pros:

    • Sehr gute Bildqualität, die erst ab DIN A2 hinter der Sony zurücksteht
    • Rauschen absolut im Rahmen für 45 MP

Cons:

    • Scharfstellen über „Focus by wire“ ist so grob, dass es leider absolut unbrauchbar für mich ist.
    • Klappdisplay nur im Querformat nutzbar
    • Durch den kleinen Body sind mir die Knöpfe zu klein und zu eng platziert
    • „Focus by wire“ verhindert ein mechanisches Fixieren der Fokus-Einstellung
  •  

Canon EOS R5

Pros:

    • Sehr gute Bildqualität, die erst ab DIN A2 hinter der Sony zurücksteht
    • Rauschen absolut im Rahmen für 45 MP
    • LiveView auch bei Nacht noch gut nutzbar
    • Scharfstellen über „Focus by wire“ feinfühlig genug
    • Klappdisplay auch im Hochformat nutzbar, aber nicht perfekt. Canon möge hierzu mal bei Panasonic „nachschauen“ 😉

Cons:

    • „Focus by wire“ verhindert ein mechanisches Fixieren der Fokus-Einstellung
    • Body und Knöpfe größer als bei Nikon und Sony, aber für mich immer noch zu klein

Canon EOS 1DX II

Pros:

    • Bildqualität auch nach 5 Jahren immer noch sehr gut brauchbar für Prints bis DIN A3+ und akzeptabel bis DIN A2
    • Top Rauschverhalten durch weniger Pixel
    • Scharfstellen durch mechanische Fokusierung sehr feinfühlig und auch fixierbar
    • Beste Bedienbarkeit im Dunkeln durch große Knöpfe und großen Body – OK, an diese Kamera bin ich auch mit Abstand am besten gewohnt, aber auch objektiv betrachtet stehe ich zu dieser Aussage

Cons:

    • Auflösung für große Prints nicht mehr zeitgemäß
    • Kein Klappdisplay
    • LiveView bei Nacht unbrauchbar
    • Beleuchtete Knöpfe wie bei der Nachfolgerin 1DX Mark III wären auch der IIer gut zu Gesicht gestanden, auch wenn ich eine 1DX nach knapp neun Jahren intensiver Nutzung (vier Jahre 1DX und fünf Jahre 1DX2) natürlich längst blind bedienen kann 😉

Canon Powershot G1X III

Pros:

    • Bildqualität für APS-C Sensor sehr brauchbar und für Prints bis DIN A3+ ausreichend
    • Klappdisplay auch im Hochformat nutzbar und für Kompaktkamera absolut top
      •  

Cons:

    • Rauschen stärker als bei Vollformat-Sensoren, aber brauchbar
    • Minimale Strichbildung durch längere, nicht tauschbare Brennweite
    • „Focus by wire“ bei Nacht absolut unbrauchbar
    • Fokusierung lässt sich nicht fixieren und sobald die Kamera in StandBy geht oder ausgeschaltet wird, ist die Scharfstellung verloren
    • LiveView bei Nacht unbrauchbar
    • Sehr kleiner Body => sehr kleine Knöpfe, aber es ist nun mal eine Kompaktkamera, weshalb ich ihr diesen Punkt nicht wirklich ankreiden kann. Für die Fotografie bei Nacht aber auf jeden Fall ein Nachteil.
    • Rauschreduzierung für Langzeitbelichtung nicht abschaltbar, dadurch immer doppelte Bleichtungszeit, da noch ein Dunkelbild aufgenommen wird.

Phase One IQ4 150 MP

Pros:

    • Überragende Auflösung und Dynamikumfang, aber das war auch nicht anders zu erwarten
    • Scharfstellen durch mechanische Fokusierung sehr feinfühlig und auch fixierbar
    • Verzögerte Auslösung auf Basis des Vibrationssensors würde auch den Kleinbildkameras gut zu Gesicht stehen und in vielen Situationen sehr helfen.

Cons:

    • Deutlich stärkeres Rauschen als bei den Vollformat/Kleinbild-Kameras
    • Deutliche Strichbildung durch die größere Brennweite bzw. das Fehlen eines lichtstarken Ultraweitwinkels
    • Kein Klappdisplay
    • Zuviel Touchbedienung für meinen Geschmack

iPhone 12 Pro

Pros:

    • Erstaunlich, dass bei einem Handy überhaupt etwas von der Milchstraße zu sehen war.

Cons:

    • Mehr Sterne im Bild, als in unserem Universum eigentlich zu sehen sind.

Für mich persönlich ergeben sich aus dem Vergleich zwei wichtige Schlüsse. Fürs Erste komme ich mit meiner 1DX Mark II noch eine Weile recht gut aus und falls irgendwann mal der Wechsel meiner Landschafts-, Produkt- und Architektur-Kamera – der EOS 5DsR – anstehen sollte, hätte ich mit der EOS 5R wahrscheinlich einen würdigen Nachfolger. Aber das hat erstmal noch Zeit, denn dieser Wechsel macht für mich nur Sinn, wenn gleichzeitig auch die entsprechenden RF-Objektive angeschafft werden. Da ich für die Tierfotografie aber so schnell auf keinen Fall auf ein Spiegelloses System wechseln werde und bei den Kosten für die RF-Objektive auch nicht zweigleisig mit den Objektiven fahren werde, wird da wohl noch etwas Zeit ins Land ziehen. Denn ich schätze, dass sich die alte 5er in den niedrigen ISO-Regionen, in der ich sie zu fast 100% einsetze, noch immer recht gut gegen die R5 schlagen dürfte. Da mir schätzen aber selten ausreicht, werde ich demnächst auch noch einen Test in der Landschaftsfotografie mit einem ähnlichen Testfeld durchführen.

Wir werden sehen, wie ich danach darüber denke 😉

Ausblick

Über die Qualität der Kamera hinaus haben wir in dieser Nacht auch noch das Pixel Binning der Phase One sowie die beiden 14mm/1.8 Objektive von Sigma und Sony bei Offenblende getestet. Darüber werde ich in Kürze im 2. Teil dieses Artikels berichten.

Falls Ihr gerne mehr über das Thema Milchstraßenfotografie erfahren wollt, dann möchte ich Euch natürlich noch unsere Online-Seminare/Webinare und meine Praxis-Workshops zum Thema ans Herz legen. Über die Links und das folgende Bild findet Ihr mehr Details dazu.

Webinar Werbung - Milkyway extrem

Da ich auch während der aktuellen Neumondphase etwas Glück mit dem Wetter und beim Fotografieren hatte, gibt es zum Abschluss noch ein paar Milkyways ganz frisch aus meiner Kamera.

Zuerst ein weiteres Bild, das für mich schon jetzt zu meinen Bildern des Jahres gehört. Es zeigt meine Lieblingsbergformation der Julischen Alpen und den für mich schönsten Berg Sloweniens:

Die Martuljek-Gruppe mit dem Berg Špik (direkt rechts neben dem galaktischen Zentrum).

Diese Aufnahme wollte ich schon sehr lange machen, hatte aber bislang nicht den idealen Standpunkt gefunden bzw. immer Pech mit dem Wetter gehabt.

20210708 HLA 4409 01 - Milkyway extrem
Meine Ausrüstung

Da ich in Emails oder im persönlichen Gespräch immer wieder nach meiner Ausrüstung oder Tipps zum Thema "sinnvolles Foto-Zubehör" gefragt werde, habe ich mir die Mühe gemacht, meine persönliche Ausrüstung zu dokumentieren. Alle unter dem Menüpunkt "Meine Ausrüstung" aufgelisteten Artikel kann ich also definitiv empfehlen. Die Liste wird regelmäßig gepflegt und aktualisiert.

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