Lightroom-Tiger-Tipp #14: „Alles über Auflösung“ – Teil 4
6. Dezember 2020
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4. Absurditäten II: „Schicken Sie es uns mit 300 DPI“

Und damit wären wir beim absoluten Klassiker und einem der Auslöser für diesen Artikel. Immer öfter spielt sich ein Gespräch zwischen Bildverwerter und Fotograf wie folgt ab.

Bildverwerter: „Ihr Bild x gefällt uns super gut und wir würden es gerne für Projekt y verwenden. Können Sie es uns bitte in Druckauflösung zusenden?“

Fotograf: „Ja, sehr gerne. Wie groß benötigen Sie das Bild denn?“

BV: „Schicken Sie es uns bitte mit 300 DPI.“

F: „Sie meinen sicher PPI. Wie groß soll es denn im Layout werden?“

BV: „Das weiß ich nicht, aber wir benötigen das Bild auf jeden Fall mit 300 DPI!voller Überzeugung und einem verbalen Ausrufezeichen am Ende, dass jegliche Diskussion sogleich überflüssig werden lässt

F: „OK, ich schicke es Ihnen mit 300 DPI“ rollt die Augen und beendet höflich, aber innerlich weinend das Gespräch

Doch was schickt man anschließend an den Kunden? Was ich auf jeden Fall sicher sagen kann: Es ist keine gute Idee das gewünschte Bild auf 100 px an der langen Kante herunterzurechnen, mit der Metainfo von 300 PPI zu versehen und so an den Chef-Bildredakteur eines der namhaftesten Magazine der USA zu schicken. Auch wenn es damit zu 100% den genannten Anforderungen entspricht. So lustig das als Anekdote ist, die weitere Zusammenarbeit könnte sich damit eventuell erledigt haben.

Falls sich Euch bei der Absurdität der obigen Aussage trotz all meiner Bemühungen in den vorherigen Kapiteln nicht auch sämtliche Zehennägel einzeln aufrollen, dann kommt hier jetzt mein zu Beginn dieses Artikels angekündigtes Gratis-Geschenk:

Mein schönstes Tigerbild…wie versprochen in 600 PPI!

20061219 HL1 2174 01 2 - Lightroom-Tiger-Tipp #14: "Alles über Auflösung" - Teil 4

Nein, auch mit Draufklicken wird das nicht größer und selbstverständlich habe ich Euch nicht angelogen. Ladet Euch das gute Stück herunter, steckt es in Photoshop und seht selbst:

LTT014 04 600PPI Beweis - Lightroom-Tiger-Tipp #14: "Alles über Auflösung" - Teil 4

Es hat eindeutig die versprochenen 600 PPI. Und nirgends war die Rede davon, dass man damit ein riesiges Poster drucken könnte 😉

Ihr seht also, dass die Angabe einer Auflösung in PPI ohne die gleichzeitige Größenangabe in Zentimetern (oder auch Millimetern) einfach sinnlos ist. Man kann in PS oder LR (und auch allen anderen Bildbearbeitungsprogrammen) einfach jede Auflösung als Metainfomation in ein Bild eintragen lassen. Entscheidend für die Verwendbarkeit ist aber immer, wie viele Pixel vorhanden sind.

Wozu es führen kann, wenn an allen Stellen bis hin zur Qualitätskontrolle nur selbstbewusste Quereinsteiger am Werk sind, die ihr Wissen in einem Wochenend-Seminar am Dunning-Kruger College erworben haben, könnt Ihr in der folgenden Online-Anzeige sehen, die mir zufällig vor wenigen Tagen auf mein Tablet geflattert ist.

LTT014 04 PPI Mangel - Lightroom-Tiger-Tipp #14: "Alles über Auflösung" - Teil 4

Während die Schrift außerhalb der Anzeige deutlich, scharf und in passender Auflösung zu sehen ist (grüne Pfeile), ist der eigentliche Inhalt deutlich zu niedrig aufgelöst (rote Pfeile). Und auch das Logo (oranger Pfeil) hat der Praktikant vermutlich für ein iPhone der ersten Generation erzeugt.

Falls das jetzt etwas bösartig rüberkommt, möge man mir verzeihen. Fehler können natürlich jedem immer mal passieren. Da kann ich mich selber auf keinen Fall ausnehmen. Aber der Trend geht in der Photo/Grafik-Branche seit Jahren hin zu immer fachfremderen oder schlechter ausgebildeten Menschen und irgendwann muss man sich den Frust auch mal von der Leber schreiben, wenn selbst frisch ausgebildete Mediengestalter keinen blassen Schimmer von dem Thema Auflösung haben 😉

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Vorschläge, Wünsche und Bounty-Programm


Wie immer freue mich natürlich über jegliches Feedback. Am liebsten hier über die Kommentar-Funktion oder auch per Mail. Schreibt mir gerne, ob Ihr den Tipp schon kanntet oder ob Ihr ihn für Eure Arbeit mit Lightroom nützlich fandet.

Fürs erste werden die Tipps übrigens ohne jegliche Einschränkungen hier öffentlich zugänglich sein. Nach einer gewissen Zeit – auf die ich mich jetzt noch nicht festlegen möchte – werden die Tipps eventuell nur den Abonnenten des dazugehörigen Newsletters zugänglich sein. Aber ich denke, das ist ein kleiner Preis als Ausgleich für die Arbeit und Zeit die ich in die Tipps und meinen restlichen Blog stecke 🙂

Also geht am besten gleich zur Newsletter-Seite und meldet Euch an, falls Ihr das nicht eh schon getan habt und erzählt Euren Freunden bei Facebook, Instagram oder im RL

Und damit kommen wir zu einem weiteren wichtigen Punkt: Ich würde mich auch über Feedback zu den von Euch gewünschten Themenbereichen für zukünftige Tipps freuen. Schreibt mir also gerne, ob es mehr Tipps zum Bearbeiten, zum Verschlagworten, zum Suchen und Filtern oder vielleicht auch ganz anderen Modulen als den beiden Platzhirschen Bibliothek und Entwickeln geben sollte.

Aber nicht nur Eure Wünsche interessieren mich. Falls Ihr auch einen Tipp zu Lightroom auf  Lager habt, von dem Ihr glaubt, dass er hier veröffentlicht werden sollte, dann nix wie aufgeschrieben und per Mail an mich geschickt.

Falls es ein Tipp ist, den ich so noch nicht auf dem Zettel hatte, winkt Euch neben der natürlich selbstverständlichen Erwähnung als Tipp-Geber auch noch eine fette Belohnung! Ich bin gespannt, was ich nach all den Jahren mit Lightroom und Studium von vielen Videos und Artikeln noch alles an Neuem entdecken darf.

Zum Ende dieser Ausgabe bleibt mir dann nur noch eines zu sagen: Ich hoffe, dass Euch der ausführliche Tipp und die Bilder gefallen haben, so dass Ihr den Blog und Newsletter mit gutem Gewissen weiter empfehlen könnt.

Und falls Euch meine Arbeit hier im Blog im abgelaufenen Jahr gefallen hat und Ihr mich etwas unterstützen wollt, dann könnt Ihr Euch und mir vielleicht mit dem Kauf des oben erwähnten Kalenders etwas Gutes tun.

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Mein ewiger Dank ist Euch dafür – wie auch für Euren Besuch meiner Seite – selbstverständlich gewiss 😊

Hier geht’s weiter zu Kapitel 5.

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